Freitag, 18. Juli 2008

T-Time oder Boston's Klimazonen

Hallo zusammen,

bevor ich wieder von der Uni berichte, mal etwas ganz allgemeines. Da ich ja weiss, wie viele Menschen die Nachrichten nur wegen der Wettervorhersage anschauen, kann ich das Thema Wetter nicht unter den Tisch fallen lassen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass wir hier wirklich Sommer haben. Auch wenn wir nicht immer die Sonne scheint, ist es doch immer warm (vor allem in unserem Appartment). T-Shirts, Shorts und FlipFlops gehören zur Standardbekleidung des Studenten. Die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch, sodass man oft das Gefühl von Schwüle hat. Wenn es dann ein bißchen regnet, ist das eine wirklich willkommene Abwechslung.

Soviel zum klassichen Wetter. Erstaunlich ist aber, dass der Amerikaner es durch "Klimatisierung" geschafft hat, dass es einfach unmöglich ist sich passend zu kleiden. Das lässt sich gut am Beispiel der "T" erklären. Die "T" ist die örtliche U-/Straßenbahn. Verschiedene Linien durchqueren Boston und ermöglichen schnell und preisgünstig von A nach B zu kommen.

Die Wagen der "T" sind klimatisiert. Allerdings bekommt man den Eindruck, dass der Betreiber diesen Mehrwert jedem auch noch so temparaturunempfindilchen Fahrgast deutlich machen möchte und deswegen einen Temparaturunterschied zwischen draußen (gefühlte 30 Grad) und drinnen von min. 10 Grad für notwendig hält. Kurzgesagt - schon nach einer kurzen Zeit friert der mit Shorts und FlipFlops bekleidete Fahrgast. Aber damit nicht genug! Die U-Bahnstationen sind nicht klimatisiert - im Gegenteil - die Bahnen erzeugen Hitze (auch durch die Klimaanlagen auf Stufe 10). Und da die Hitze nicht weiss wo sie hin soll, bleibt sie einfach neben den wartenden Fahrgästen auf den Bahnsteigen stehen und sorgt für gefühlte 40 Grad Raumtemparatur. Somit durchläuft man beim Bahnfahren einen Temparaturunterschied von gefühlten 20 Grad - sowas kann doch nicht gesund sein!

Ein ähnliches Phänomen kann man auch zwischen draußen, Appartment und Klassenraum beobachten. Natürlich ist es super und für die Lernerei auch notwendig, dass die Klassenräume klimatisiert sind. Aber es ist schon drollig, dass die sommerlich gekleideten Studenten sich Jacken oder Pullover in den Unterricht mitbringen. Tja, das Thema Energiesparen hat hier wohl noch Entwicklungspotential.

Greetings from Boston


Manuel

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