Donnerstag, 24. Juli 2008

case studies with Bob

Hallo zusammen,

am Mittwoch den 2. Juni hatten wir dann unsere erste "mit-professor-class" in "competitive strategies for a dynamic environment". Großer Titel, eher kurzer Professor - vor uns steht Bob McCullough und der hält "the class" gut auf Trapp. Wer nicht aufpasst oder quascht wird direkt angesprochen - überhaupt kann man sich nicht sicher sein, dass man nicht spontan angesprochen wird. Lt. Syllabus hat Bob ausgegeben, dass 50 Prozent der Note auf "class participation" beruhen.

Auch sonst geht es hier - für deutsche Verhältnisse - ungewohnt wenig um harte Fakten. Basis fast aller Unterrichtseinheiten sind Case Studies, die wir von der Harvard Business School kaufen müssen. Um ein Beispiel zu geben, erzähle ich etwas über die Case Study "Gap Inc.". Das Unternehmen verfolgt verschiedene Vertriebsstrategien. So werden unter der Marke "OLD NAVY" low budget products vertrieben. Die Geschäfte sind durch eine schlichte Gestaltung und Basisaustattung gekennzeichnet.

Ein weiteres Standbein und Wurzel des Geschäfts sind die "GAP"-Stores. Aus der Case Study geht hervor und auch in der Diskussion stellt sich heraus, dass dieser Geschäftszweig lange nicht so erfolgreich ist, da er seinen "value" (eines von Bob's Lieblingsworten) oder Mehrwert gegenüber "OLD NAVY" nicht realisieren kann. Und das obwohl die klassische "Khaki"-Hose sich auf dieser Seite des Atlantiks zum Business-Outfit gemausert hat - sagt und demonstriert Bob.

Das dritte Standbein heisst "Banana Republic" - schon mal gehört? Nein - wir auch nicht! Hier kauft der eher modebewusste Amerikaner ein. Da darf es auch mal etwas teurer sein. Entsprechend ist auch die Ausgestaltung und Einrichtung der Läden. Halt alles eher hochwertig. Aber mal Hand auf's Herz - wer in Deutschland mit einem "Banana Republic"-Shirt angeben möchte erntet auch keinen Blumentopf, oder?

Die Case-Studies umfassen zwischen 25 und 35 Seiten (Text, Diagramme und Zahlenwerk) und müssen natürlich vor Beginn der Unterrichtseinheit gelesen sein. Dazu gibt es jeweils zwischen 3 und 5 Fragen, die einmal pro Woche auch schriftlich beantwortet werden müssen. Diese 2 bis 3 seitgen Paper werden dann benotet. Pro Woche gibt es übrigens 4 Case-Studies.

Das intensive Beschäftigen mit bekannten Unternehmen (z.B.: Porsche, Kodak, Google, etc.) unter dem Gesichtspunkt strategischer Management-Entscheidungen ist schon spannend, aber auch auf aufwendig. Aber das Interesse ist definitiv geweckt - selbst ich habe in den letzten Wochen in jeden der drei Geschäftstypen der GAP-Gruppe reingeschaut. Geht doch nichts über Field-Studies. Gekauft habe ich übrigens nichts.

Greetings from Boston


Manuel

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