Mittwoch, 16. Juli 2008

1:30 am - on the streets of boston


Hallo zusammen,

nach einer Woche in Boston, etlichen Stunden Sprachunterricht und ersten Eingewöhnungserfolgen steht das erste Wochenende vor der Tür. Deswegen haben wir uns entschlossen ein bißchen in Bostons Nachtleben einzutauchen.

Schön ist, dass Abends die Straßen wirklich voll sind mit jungen Menschen. Allerdings scheinen alle außer uns zu wissen, wo man hier so hingeht. Nach einiger Recherche waren wir in einem Club, in dem man auch was zu essen bekommen soll. Das galt aber nicht für den Zeitpunkt unseres Besuches. Schnell müssen wir einsehen, dass nach 10 pm an essen nicht mehr zu denken ist. Auch sonst entspricht der Club nicht unserem Geschmacks und wir ziehen weiter.

Nach einigem Hin- und Herirren entschließen wir uns zu Kitty O'Sheas zu gehen. Das ist ein Irish Pub, in dem wir einige Tage zuvor das Europameisterschafts Halbfinale gesehen haben. Aufgrund der Zeitverschiebung fand das Spiel für uns ja Nachmittags statt und der Pub präsentierte sich als ein ruhiges und gemütliches Restaurant/Kneipen-Gemisch.

Um 11 pm sieht das ganz anders aus. Irgendwer muss die Tische rausgeräumt haben, das Licht aus- und die Diskobeleuchtung eingeschaltet sowie eine Menschenmasse in den Pub gelassen haben. Über zwei Ebenen (die Treppe nach oben war uns beim ersten Besuch gar nicht aufgefallen) wird Clubmusik gespielt und die Leute tanzen, trinken und feiern - na da sind wir wohl richtig!

Als gute Deutsche brauchen wir natürlich ein bißchen Zeit für die Akklimatisierung. Ein bißchen umschauen, prüfen was man zu welchem Preis trinken kann, sich langsam der Tanzfläche nähern und vielleicht ein vorsichtiges Wort mit dem einen oder anderen Kneipenbesucher wechseln. Da gehen schnell ein paar Stunden ins Land.

Als wir um 1:30 am - wir sind gut zweieinhalb Stunden in dem Pub - eine weitere Runde an der Theke ordern wollen, kommt die große Überraschung: der Pub schließt. Und das mit relativ radikalen Mitteln - das Licht geht an und wir werden freundlich, aber bestimmt auf die Straße befördert.

Da sind wir in guter Gesellschaft. Überall stehen Leute, reden noch ein bißchen oder laufen durcheinander. Wir sprechen ein paar Einheimische an und zeigen uns irritiert über das Geschehene, ernten aber nur ein bedauerndes Grinsen. Um halb zwei schließen alle Kneipen und Bars in Boston und zwar kompromislos.

Also essen wir an einem Würstchenstand (wo immer der nach 10 pm noch hergekommen seien mag) noch eine Kleinigkeit und machen uns - etwas verwirrt - auf den Heimweg. Einen Vorteil hat dieser Zapfenstreich jedoch - wer nicht bis in den Morgen feiert, ist am selbigen auch nicht so unausgeschlafen.

Greetings from Boston


Manuel

Keine Kommentare: